gefühlskotze

Ich kann nicht mehr. Ich bin ausgelaugt, ein Schatten. Nichts mehr wert. Mein Leben tut einfach nur noch weh, unbeschreiblich.
Immer fühle ich mich allein, verlassen. Niemand da, dem ich fehlen würde, der um mich trauern würde.
Niemand, der mich liebt.
Ich will nicht mehr.
Und doch denke ich immer wieder, dass das nicht stimmt. Dass es doch einen Grund gibt, weiter zu leben. Und zu leiden.
Aber was soll das? Was ist das? Ist es der letzte Rest meines Verstandes, der versucht mich am Leben zu erhalten?
Und wenn schon. Ich habe lange genug getrotzt. Es ist an der Zeit, auch mal nachzugeben, mich der Versuchung hinzugeben.
Der letzte Kampf, wenn man so will. Er findet mit mir selbst statt. Ist das ironisch? Wohl kaum.
Und dann ist alles sonnenklar. Ich muss einfach nur einen Schlussstrich setzen. Ein für allemal.
Zum Schluss möchte ich mich entschuldigen, wenn ich damit jemanden verletze. Ich werde denen, die ich liebe sagen, was Sache ist. Und dann in Würde mein Ende finden.
Am Ende unterliegt der Verstand. Zum letzten Mal ein Aufbäumen. Er hat versagt. Wie soll man auch gegen sich selbst gewinnen?
Es hat alles keinen Sinn mehr. Hatte es noch nie. Wird es nie haben. Das Leben ist ein Ärgernis. Ich tue der Menschheit einen Gefallen, wenn ich das meine beende.
Ich bin schon weg.
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Verlasse mich. Schau nicht zurück. Geh von mir. Auch wenn ich unglücklich bin, es muss so sein. Ich mag dich, ich mag dich sehr. Doch es geht nicht, ich darf dich nicht mögen. Du wirst mir weh tun, das weiß ich jetzt schon. Du willst es nicht, doch du wirst es tun. Wie es alle vor dir taten, die mir etwas bedeutet haben. Sie haben mich verletzt und so wirst du es auch tun. Du sagst, du würdest das nie tun, doch es ist so. Ich weiß es. Du tust alles, um mir zu zeigen, dass du es nicht tun wirst. Doch du wirst es. Darum geh, geh jetzt. So lange ich den Schmerz noch ertrage. Ich sage dir, du bedeutest mir nichts. Ich schrei dich an, endlich zu gehen. Tränen laufen über meine Wangen bei diesen Worten. Du schaust mich an, weißt nicht, was los ist mit mir. Fragst dich, warum ich all dies sage. Ich sage es nicht, um dir weh zu tun. Ich sage es, um mich zu schützen, dich zu schützen, uns beide zu schützen. Ich sehe die Träne, die sich in deinem Auge sammelt. Ich will es nicht sehen wie du weinst. Ich drehe mich um, schaue in den Himmel, den wunderschönen, friedlichen, blauen Himmel. Wie gerne wäre ich wie er. Doch ich bin es nicht. Ich höre das Schluchzen von dir, doch ich missachte es. Wie gerne würde ich dich trösten, meine Arme um dich legen, deine Tränen trocknen. Dir zeigen wie viel mir an dir liegt, dir meine Liebe zeigen. Doch ich weiß ich darf es nicht. Ich darf es meinetwegen nicht. Wenn ich dich zu sehr liebe, werde ich wieder enttäuscht. Du wirst mich verlassen, wie viele es vor dir taten. Freunde, die gingen, bevor ich ihnen sagen konnte, was sie mir bedeuteten. Die mich zurückließen. Sie wollten es nicht, das weiß ich selber, doch sie taten es, genau wie du es eines Tages tun wirst. Und deshalb darf ich dich nicht lieben, niemanden lieben. Es ist der einzige Weg, um den Schmerz zu vermeiden. Ich muß es tun. Ich muss alleine leben, bis ans Ende meiner Tage. Schau mir nicht nach, vergiß mich, es ist nur das beste für dich, sage ich dir leise. Versuch nicht mich aufzuhalten oder ich muß dir Schmerz zufügen. Ich will es nicht, doch ich werde es tun, wenn du mich nicht ziehen lässt, denke ich als ich einen Schritt von dir fortgehe. Ich zweifle, ist dies wirklich der richtige Weg? Doch, er muss es einfach sein. Ich atme tief ein und gehe. Schritt um Schritt merke ich wie dieses beklemmende Gefühl von mir weicht. Die Gedanken, dass du eines Tages nicht mehr bei mir wärest, sie weichen von mir, nehmen die Last von meinen Schultern. Ich habe es getan. Ich weiß, du wirst mich bald vergessen haben, doch ich werde dich nie vergessen. Ich liebe dich über alles. Nun bleibt nur noch der eine Schritt, den ich gehen muss, um endlich keine Schmerzen mehr zu leiden. 
Ich hoffe, ich habe die Kraft dazu, ihn zu gehen.